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Der Name Kombucha

Kombucha – ein merkwürdiger Name für einen fermentierten Tee. Wo er ihn wohl her hat?
Dazu gibt es verschiedene Geschichten, von denen ich die drei bekanntesten hier erzählen möchte.

Der Algentee

In Japan ist bis heute die Braunalge Laminaria japonica in der Küche im Gebrauch. Man verwendet sie zu Salaten und Gemüsen, macht aber auch Teeaufgüsse mit ihr und bezeichnet sie als „Conbu“. „Cha“ heißt aber auf Japanisch nichts anders als „Tee“. „Conbu-Cha“ wäre danach der Algentee. Der Japanische Algentee wird wie Kombucha in der Volksmedizin verwendet. Und zwar gegen Schwellungen, für den Blutkreislauf (vor allem gegen zu hohen Blutdruck), zur Stärkung des Herzens, aber auch für die Nieren, die Harnwege und die Geschlechtsorgane. Er kann mit einer Kombucha-Kultur zu Kombucha verbraut werden.[1]


Wie aber kam es zu der Übertragung des Namens von diesem Algentee auf unseren Kombucha, der in Japan zwar auch bekannt ist, dort aber kōcha kinoko, „roter Teepilz“ genannt wird? Hannah Crum hat den Vorschlag gemacht, diese Namensübertragung könne von den braunen Hefefäden herrühren, die beim Brauen in unserem Kombucha herabhängen. Sehen sie nicht aus wie Seealgen? Vielleicht ist es hier einmal zu einer Verwirrung gekommen und der Name für den Algentee ist im westlichen Raum für den fermentierten Schwarztee geblieben.[2]

Leben, das aus dem Meer stieg

Helmut Golz überliefert die Geschichte des katholischen Pfarrers Herrmann-Josef Weidinger der als Missionar mehrere Jahre lang in Taiwan lebte und dort von den Einheimischen ein Getränk angeboten bekam, dass er sehr mochte, aber nicht einordnen konnte. Es schmeckte süß-sauer und war erfrischend bei dem heißen Klima, doch er konnte nicht entscheiden, ob es sich um einen Tee oder um einen Wein handelte. Als er nachfragte, was dies sei, erhielt der die Antwort: „K’un-Pu-ch’a“ was übersetzt so viel wie „Leben-das-aus-dem-Meer-stieg-Tee“ bedeutet. Auch hier klingt also so etwas wie eine Algenverwandtschaft an. Fest steht, dass Kombucha im ostasiatischen Raum bis heute ein beliebtes Volksheilmittel ist.[3]

Doktor Kombu

Aber am bekanntesten ist wohl die Geschichte von Doktor Kombu, um den Namen Kombucha zu erklären. Der Koreanische Wanderarzt Kombu-ha-chimu-kamu-ki-mu, der der Einfachheit halber als Doktor Kombu bekannt war, wurde an den japanischen Kaiserhof gerufen, weil dort der Herrscher Inkyo an einer mysteriösen Magenkrankheit darniederlag und man seinen Tod fürchtete. Kombu bereitete für seinen kaiserlichen Patienten ein Getränk, das er auf seinen Reisen durch den Fernen Osten kennengelernt hatte. Und der Kaiser genas. Und da, wie wir schon wissen, „Cha“ das japanische Wort für „Tee“ ist, wäre „Kombu-Cha“ der „Tee des Kombu“. Ob es nun aber unser Kombucha war, durch den Kaiser Inkyo gesund wurde – wer weiss?

So könnte es also zu dem Namen Kombucha gekommen sein. Vielleicht war es aber auch ganz anders, wer weiß?

In unserem Blog findet Ihr noch weitere Kombucha-Geschichten.


[1] Vgl. Tietze, Harald: Kombucha. Gesund und Fit mit dem Wunderpilz, Landsberg am Lech 1996, S. 11.

[2] Vgl. Crum, Hannah; LaGory, Alex: The Big Book of Kombucha. Brewing, Flavoring, and Enjoying the Health-Benefits of Fermented Tea, 2016, S. 345.

[3] Vgl. Golz, Helmut: Kombucha. Ein altes Teeheilmittel schenkt neue Gesundheit. Genf und München 1990, S. 17f.

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