So ein Scoby kann schon mal aussehen, wie ein unbekanntes Wesen aus der Tiefsee. Ihr habt ihn als schöne, glatte Scheibe gekauft. Und nun wirft er in eurem Fermentationsgefäß Falten und lässt sich Tentakel wachsen? Woran erkennt man da eigentlich, dass der Scoby noch gesund ist?
Das beste Zeichen für einen gesunden Scoby
Das beste Zeichen für einen gesunden Scoby ist sein Wachstum. In jedem neuen Ansatz sollte eine Schicht neuer Scoby wachsen. Bereits nach 2-3 Tagen solltet ihr eine durchsichtige Schicht erkennen können, die langsam dicker wird.
Fällt diese neue Schicht auch am Ende des Brauzyklus noch sehr dürftig aus, solltet ihr einige Parameter überprüfen. Vielleicht ist der Standort eures Fermentationsgefäßes nicht optimal. Vielleicht ist es dort zu kalt oder die Sonne scheint in den Kombucha? Oder habt ihr eine neue Teemischung ausprobiert, in der nicht genug Schwarztee war?
Trotzdem ist euer Scoby aber gesund. Versucht, ihm noch ein bisschen bessere Bedingungen zu schaffen und er wird besser wachsen.
Wächst aber gar kein neuer Scoby mehr, ist euer "Mutter"-Scoby leider abgestorben und wird auch keinen Kombucha mehr fermentieren.
Ältere Scoby-Schichten
Ältere Schichten des Scobys werden mit der Zeit dunkler und eventuell auch etwas ledrig. Wenn genug neue Schichten gewachsen sind, könnt ihr die älteren abschneiden. Der Scoby ist eine Zelluloseschicht. Ihr könnt sie nach Belieben zerschneiden, ohne dass etwas kaputtgeht. Entsorgt die älteren Schichten - am besten auf dem Kompost, das gibt guten Humus. So könnt ihr euren Scoby immer gesund und jung halten.
Der größte Feind des gesunden Scoby: Schimmel
Das schlimmste, was einem Scoby passieren kann, ist Schimmel. Aber den erkennt man gut mit dem bloßen Auge. Es ist der gleiche weiß- bis grünliche, haarige Schimmel, der auch auf Brot entsteht.
Wenn ihr den Verdacht habt, euer Scoby könnte schimmeln, schaut genau hin. Unter jungen Scoby-Schichten sammeln sich oft kleine Kohlesäurebläßchen, die bei der Fermentation entstehen. Diese Bläschen können auf den ersten Blick wie Schimmel aussehen, sind aber völlig harmlos. Das gleiche gilt für dunkle Flecken, die durch Hefeanlagerungen am Scoby entstehen. Auch die sind harmlos und lassen sich oft beim nächsten Ansatz einfach wegzupfen.
Hefefäden am Scoby
Ganz links auf unserem Beitragsbild seht ihr einen Hefefaden, wie er sich am Scoby bilden kann. Diese algig aussehenden Fäden beunruhigen Kombucha Newbees immer wieder, sind aber ganz normal. Gerade im Winter, wenn die Temperaturen nicht ganz optimal zum Kombucha-Brauen sind, bildet sich manchmal mehr Hefe als gewöhnlich. Damit das Gleichgewicht zwischen Hefen und Bakterien nicht durcheinander gerät, könnt ihr diese Fäden vor dem nächsten Ansatz vorsichtig vom Scoby zupfen oder mit einem Messer wegkratzen.
Der Geruch als Indikator für einen gesunden Scoby
Ein guter Indikator für einen gesunden Scoby ist auch der Geruch, den ihr während der Fermentation einfach durch das Abdeck-Tuch hindurch prüfen könnt. riecht euer Kombucha nach ein paar Tagen nach Kombucha, ist alles in Ordnung. Riecht er jedoch merkwürdig, zum Beispiel nach Schwefel oder Buttersäure, muss er leider entsorgt werden. Samt dem Scoby.
Der pH-Wert als Indikator für einen gesunden Scoby
Kombucha wird während der Fermentation immer sauerer. Ab einem pH-Wert von 4 (und darunter) werden (fast) alle fremden und krank machenden Bakterien abgetötet. Den pH-Wert könnt ihr mit Teststreifen aus der Apotheke testen. Erreicht euer Kombucha während der Fermentation problemlos diesen Bereich, ist auch mit euerem Scoby alles in Ordnung.
Fazit: so erkennt ihr, dass euer Scoby gesund ist
Wenn euer Scoby also in jedem neuen Ansatz wächst, keinen Schimmel aufweist und euer Kombucha gut riecht, könnt ihr beruhigt sein. Ihr könnt euren Kombucha auch mit pH-Teststreifen testen. Hat er einen pH-Wert von 4 oder darunter, sollten krankmachende Bakterien keine Überlebenschance mehr haben.
Scobys sind zäh. Sorgt dafür, dass sie es schön warm haben (zw. 21°C und 27°C) und füttert sie gut mit Schwarztee und Zucker, dann werden sie sich bei euch wohlfühlen.